großer Kampf mit viel Leidenschaft (Larsibärt vs Mauki)
Eine verrückte Woche ging für beide Kontrahenten zu Ende und läutete am Freitag den dritten Spieltag ein. Mauki, der Schlagzeilen durch einen Ausrüster-Wechsel machte, dann aber wieder zum alten Spielgerät griff, konnte in einer letzten Trainings-Session am Mittwoch klar dominieren. Als das selbige dann am Spieltag im Hotelzimmer liegen blieb war die irre Woche perfekt. Dartspieler und ihr Material, ein Thema für sich.
Larsibärt, der ebenso am Mittwoch zugegen war, verlor dort seltsamerweise sein komplettes 501 Gameplay und war fortan auf der Suche nach scoring und checkouts. Somit alarmiert wusste er genau, wenn Mauki auch heute diese Form an die Wand schmörgelt, wird es ein hartes Stück Arbeit und ein Ritt auf der Rasierklinge.
Unter diesen Vorzeichen ging es dann in die Partie. Die ersten beiden Legs ließen dann alle Befürchtungen wahr werden. In einer ungewohnten Lässigkeit, gepaart mit geschmeidiger Wurfkultur, ging Mauki 0:2 in Führung. Nun war hier viel Maggi in der Suppe, die Larsibärt widerwillig erst einmal mental auslöffeln musste. Ich glaube aufmerksame Zuschauer konnten das sogar hören. Gezogen wie am Bändchen eines Hampelmanns, konnte sich Larsibärt innerlich fangen und sich neu Einnorden. Mit einem 1:2 ging es dann in die erste Pause.
Überstanden war es jedoch noch nicht. Nach einem 2:2 und 2:3 für Mauki, lief es dann aber merklich besser. Über ein 3:3 und 4:3 ging es zur zweiten Pause in die Kabine. Eine alte Dartweisheit fand dann in diesem Sonderfall, eine Umkehr in ihrer Bedeutung. „Triple is funny, but double makes the money“ Das dann gute bis sehr gute scoring von Larsibärt über die Triple, brachte meist so viel Vorsprung, dass viel Zeit blieb um sich dem Double Ring anzunähern. Hier brachten heute in der Tat die 3fach-Felder das Money. Mauki gab alles und performte weiterhin sehr stark, konnte aber leider nicht mehr weiter herankommen. Ein großer Kampf mit viel Leidenschaft ging dann mit einem 7:3 zu Ende.
Dennoch ein phantastische Leistung von Mauki, die wieder einmal gezeigt hat, dass mit Disziplin, Ruhe, Fleiß und Training hier ein großes Talent wartet weiter herausgeschält zu werden.
Nach dem Spiel hatte mein isländischer TV Kollege Fleit Werferson die Möglichkeit, Larsibärt für ein Interview zu gewinnen.
zweites White Wash in Serie (Mo vs Sidse)
Mo, ein Altmeister der lokalen Dartszene, der schon viele neue und alte Talente ans Board brachte, hatte heute den aufkommenden Stern am Darthimmel zu Gast. Sidse, der mit einem White Wash aus dem letzten Spieltag kam, musste hier heute Auswärts ans Oche. In dem bisher schnellsten Match der Liga, nahm die Partie aus der Sicht von Mo keinen guten Verlauf. Dabei kam im Abschlusstraining das verloren geglaubte scoring zurück und lies ihn mit Zuversicht auf den heutigen Karfreitag schauen.
Passend zu diesem Tag, glich das Match in seiner Tragik, dem heutigen Gedenktag des Christentums. Runde um Runde, in einer schon fast beängstigenden Konstanz, zog Sidse Leg um Leg davon. Nicht immer mit Highscore, jedoch mit gnadenloser Effizienz und Kontinuität. Das zweite White Wash in Serie war perfekt. Mit einem Durchschnitt von 53,9 und dem Höchstwert von 71,6, lies Sidse hier nichts anbrennen und brachte das 0:7 ins Ziel.
Natürlich sind solche Niederlagen extrem bitter. Es ist immer schwer etwas positives daraus mitzunehmen. Es kann also nur heißen, Mund abputzen, Ruhe bewahren, Ärmel hoch und weiter gehts. Es sind noch 21 Punkte in der Verlosung, an dessen Vergabe Mo definitiv noch ein gewaltiges Wörtchen mitreden wird. Selbst wenn ein Ticket für das Final Four gelöst scheint, warten noch drei weitere am Schalter.
Wohin wird die Reise von Sidse noch gehen? Das Fachpublikum munkelt bereits.
eine Spielfreude, die seinesgleichen sucht (Kathi vs Kille)
Im dritten Match des Tages empfing Kathi heute Kille an heimischer Wirkungsstätte. Tabellarisch war die bisherige Saison für beide noch nicht das Gelbe vom Ei. Während sich Kathi stetig verbessert, gilt Kille in der Szene als Wundertüte. Man weiß nie so recht was man bekommt. Entweder geht man gnadenlos unter, oder kann zumindest gut mithalten, um dann den entscheiden Punch zu setzen.
Es sah zunächst nach einer klaren Sache aus, als es mit 0:3 für Kille in die erste Aufnahme von Erfrischungen ging. Gefolgt von einem 3:1 und 4:1, stand es dann verdient nur noch 4:3 für Kille. Über ein grandios umkämpftes 5:4 für Kille, brachte er dann mit einem 7:4 den ersten 3er nach Hause.
Viele werden sich jetzt fragen, warum die Zusammenfassung der Legs so schnell und unspektakulär abgehandelt wurde. Weil diese Partie viel mehr zu bieten hatte als ein Ergebnis.
Zu keiner Zeit war hier heute Frust oder negativer Stress zu spüren. Es war eine Spielfreude, die seinesgleichen sucht und bei dem einen das Herz aufging. Ich habe noch nie eine Niederlage erlebt, die mit der Aussage:“ Es hat richtig Spaß gemacht“ kommentiert wurde. Genau aus diesem Grund machen wir das, was wir tun. Stehen Woche für Woche an den Spielstätten, beobachten fairen Sportsgeist und grandiose Wettkämpfe. Wenn dann noch der Spaß im Vordergrund steht, was er immer tun sollte, ist der Rest nur notwendiges Beiwerk.
Danke für dieses Match